Kategorien: Taubertsbergbad
02.09.2024

Hundeschwimmen: Wie lernen Hunde schwimmen?

Die einen Hunde springen in jede Pfütze, Bach oder See, die anderen halten sich von Wasser eher fern. Doch mit ein paar Tricks lassen sich auch Wasserscheue zu Wasserratten machen. Unser Kollege Massimo Lo-Surdo, selbst Besitzer von zwei wasserbegeisterten Hunden, beantwortet häufige Fragen rund ums Hundeschwimmen und erklärt, wie Herrchen oder Frauchen ihren Vierbeinern das Schwimmen beibringen können.
Mann mit zwei Hunden am Rhein
Boerboel-Hündin Stella läuft los. Ungestüm und ohne Angst holt sie das Stöckchen, auch wenn es ins Wasser geworfen wird. Die Hündin ist eine richtige Wasserratte und war dies auch schon als Welpe. Von allein kommt sie auf dem Wasser fast gar nicht mehr heraus, so gut gefällt es ihr. Ebenso Hündin Luna, ein drei Monate alter Labrador. Sie hat sich viel von der größeren Hündin abgeguckt.

Beide Hündinnen sind gute Schwimmerinnen. Die Hunderassen Boerboel und Labrador lieben das Wasser von Natur aus. Der einzige Unterschied: Stella geht nur in Gewässer, wo sie hineinlaufen kann. In ein Schwimmbecken springt sie im Gegensatz zu Luna nicht. Und auch andere Hunde wie zum Beispiel Dackel gehen meist nur so weit ins Wasser, wie sie stehen können. Nicht jeder Hund ist also eine Wasserratte.

Ist Schwimmen gut für Hunde?

Grundsätzlich ist Schwimmen gut für Hunde, denn es kann sich positiv auf deren Gesundheit auswirken. Zum einen steigern die Schwimmbewegungen Kraft und Flexibilität. Zum anderen wird durch die Bewegung im Wasser auch das Körperfett verringert, wovon vor allem übergewichtige Tiere profitieren.

Müssen Hunde Schwimmen lernen?

Obwohl die meisten Hunde sich intuitiv im Wasser bewegen und sich somit über Wasser halten können, heißt das noch lange nicht, dass sie auch gut schwimmen können. Denn zwingend schwimmen können müssen Hunde nicht.

Wie findet man heraus, ob ein Hund schwimmen kann?

Herrchen oder Frauchen finden das Schwimmtalent Ihres Hundes heraus, indem sie sein Lieblingsspielzeug ins Wasser werfen und schauen, wie der Vierbeiner reagiert. Alternativ können sie ihn auch einmal ins Wasser setzen. Die meisten Hunde fangen in der Regel an, erfreut mit den Beinen zu paddeln. Fängt der Vierbeiner an zu zappeln, zu bellen oder zeigt Angst, scheint er sich im Wasser nicht allzu wohlzufühlen. Das sollte man respektieren und das Tier, wenn überhaupt, langsam und liebevoll ans Wasser gewöhnen.

Hier kann es helfen, den Hund auf den Arm zu nehmen und gemeinsam mit ihm ins Wasser zu gehen. Erst nur mit den Pfoten, dann langsam tiefer gehen. Eventuell hilft ein Leckerli, den Hund von seiner Furcht abzulenken – neben dem Vertrauen, das er in das Herrchen bzw. Frauchen hat. Wichtig aber: Zwingen sollte man das Tier zu keiner Zeit. Und bei jedem Fortschritt darf eine kleine Belohnung nicht fehlen!
Kleiner Hund wird beim Schwimmen von seinem Herrchen am Bauch festgehalten

Wie kann man seinem Hund das Schwimmen beibringen?

Die Technik sitzt intuitiv, aber wie auch beim Menschen müssen Hunde erstmal ihre Muskulatur und Ausdauer trainieren. Baden können die meisten, in tieferem Wasser richtig schwimmen jedoch nicht unbedingt. Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer sollten also regelmäßig mit den Vierbeinern ins Wasser gehen.

Die ersten Schwimmversuche sollten an einen möglichst ruhigen Badeort stattfinden, damit der Vierbeiner zum einen nicht überfordert wird und sich Zeit nehmen kann und zum anderen von zu starker Strömung oder Schiffsverkehr nicht besonders herausgefordert wird. Ist der Hund schon ans Wasser gewöhnt, kann man ihn weiter herauslocken, indem man selbst vorneweg schwimmt und ihn spielerisch auffordert, zu folgen.

Baderegeln gelten auch für Hunde

Wichtig ist jedoch, dass man sich jederzeit bereithält, den Hund im Notfall aus dem Wasser helfen zu können. Gerade bei Gewässern mit Strömung sollte man aufpassen, dass das Stöckchen nicht zu weit wegschwimmt. Auch sich selbst sollte man dabei nicht überschätzen. Weniger sichere Schwimmer sollten einen Rettungsring oder ähnliches bereithalten. Rettungswesten sind bei Hunden nicht zwingend notwendig, die geben meist nur Herrchen oder Frauchen ein sicheres Gefühl.

Neben der Regel, sich nicht selbst zu überschätzen, gelten weitere Baderegeln auch für Hunde, etwa, nicht mit zu vollem Magen schwimmen zu gehen. Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer sollten ihren Vierbeiner nicht unmittelbar vor dem Schwimmen füttern, sondern lieber im Nachhinein – dann gerne mit einer Extraportion Protein. Ein Ei zusätzlich im Hundefutter stärkt die Muskulatur und ist gut für das Fell.

Fürsorge leisten und auf den Hund aufpassen

Auch ein Aufwärmtraining ist wichtig. Man sollte darauf achten, dass der Hund vor dem Sprung ins Wasser also etwa schon vorher eine kleine Runde gelaufen ist oder mit ihm zunächst herumtoben. Zusätzlich gilt es Wasser- und Außentemperatur im Blick zu haben. Hündin Stella hat sich durch ihr nasses Fell im Winter schon mal eine Erkältung geholt.
Diese Fürsorge müssen Herrchen und Frauchen übernehmen, denn ein Hund kann diesbezüglich nicht selbst auf sich achten. Er will bei jeder Temperatur ins kalte Wasser.

Fazit

Die meisten Hunderassen bringen Talent zum Schwimmen und Vorliebe für Wasser von Geburt an mit. Ängstlichere Hunde können spielerisch mit Geduld, Rücksicht und Vorsicht für das Wasser begeistert werden. Herrchen und Frauchen sollten jedoch darauf achten, den Vierbeiner nicht zu überfordern und dass Baderegeln auch für Hunde gelten.

Sie möchten Hundeschwimmen einmal ausprobieren? Dann kommen Sie am 15. September mit Ihrem Vierbeiner ins Taubertsbergbad!
Massimo Lo-Surdo vor einem Schwimmbecken

Über den AutorMassimo Lo-Surdo


Massimo Lo-Surdo ist schon seit 2012 Teil des Teams beim Mainzer Taubertsbergbad. Der langjährige Meister für Bäderbetriebe, Saunameister und Schwimmtrainer ist ein echter Experte, was das Thema Schwimmen und Gesundheit angeht.