Kategorien: Taubertsbergbad
23.07.2024

Kinderschwimmen & Wassergewöhnung: Tipps & Tricks für Eltern

Eine frühe Wassergewöhnung ist für Kinder ein entscheidender Schritt auf dem Weg, schwimmen zu lernen – und wichtig für ihre Entwicklung. Doch ab welchem Alter sollte man sein Kind ans Wasser gewöhnen, und wie geht man dabei am besten vor? Hier finden Sie Antworten und praktische Tipps von einer Mutter persönlich – unserer Kollegin Nina Carevic-Huth.
Vater hält Baby im Wasser fest beim Babyschwimmen
Früh übt sich, wer ein Meister werden will – so lautet ein bekannter Spruch, der sich sicher auch auf das Schwimmen lernen anwenden lässt. Doch kleine Kinder haben so vieles zu lernen, überfordert man sie damit nicht? Wie gewöhnt man die Kleinsten am besten ans Wasser und ab welchem Alter sollte man das Thema angehen? Fragen über Fragen in den Köpfen junger Eltern.

Ab welchem Alter sollte man sein Kind ans Wasser gewöhnen?

Wissenschaftliche Studien und Expertenmeinungen belegen klar, dass Kinder, die frühzeitig an Wasser gewöhnt werden, signifikant weniger Angst vor Wasser entwickeln und motorisch sowie sensorisch schneller Fortschritte machen. Häufig heißt es, man sollte Kinder im Alter von 3 oder 4 Jahren ans Wasser gewöhnen.

Ich selbst bin der Meinung, dass man sein Kind nicht früh genug ans Wasser gewöhnen kann, sofern keine gesundheitlichen Einschränkungen bestehen. Eine Osteopathin für Babys und Kinder empfahl mir, mit meinem Kind möglichst früh ins Wasser zu gehen, da nicht nur die Sinne, sondern auch die Muskeln gestärkt werden. Dies trägt optimal zur Kindesentwicklung bei.

Mein Baby war bei seinem ersten Schwimmbadbesuch (in unserem Sportbad bei ca. 30 - 32 Grad) knapp vier Monate alt, und es war offensichtlich im positiven Sinn sehr aufregend. In den ersten Lebensmonaten bis -jahren wächst ein Kind mit extremen Entwicklungsschüben und baut als Kleinkind schneller Ängste auf. Deshalb empfehle ich, spätestens im Kindergartenalter regelmäßig Schwimmbäder aufzusuchen.

Wassergewöhnung: Wie macht man das am besten?

Das Einfachste ist, sich ein Bad mit passender Wassertemperatur zu suchen (empfohlen werden meistens ca. 32 Grad). Bei Babys hat man natürlich noch viel mehr Körperkontakt, was auch die Bindung stärkt. Bei Kleinkindern hat man mehr Möglichkeiten, das Wasser spielerisch näher zu bringen, etwa mit Eimerchen und Zubehör, Schwammtierchen und Bällen. Hauptsache, das Kind hat Spaß.

Kinderschwimmen: Ab wann sollte ein Kind schwimmen lernen

Das Schwimmenlernen funktioniert ähnlich wie das Trockenwerden, also das Ende vom Windelntragen: Es hängt vom individuellen Entwicklungsstand des Kindes ab. Im Durchschnitt sind die geistigen und körperlichen Voraussetzungen etwa mit fünf Jahren gegeben, um Schwimmen zu lernen. Einige Kinder, die seit der Geburt viel Wasserkontakt hatten, können das Seepferdchen bereits mit vier Jahren erreichen. Andere, die weniger Kontakt mit Wasser hatten, benötigen möglicherweise länger und haben eventuell erst ab sieben Jahren die nötigen Fähigkeiten und das Vertrauen.

Wie kann man bestmöglich auf sein Kind eingehen?

Sobald das Kind die Kita besucht, beginnt oft ein Wettlauf, bei dem Kinder miteinander verglichen werden. Man fragt sich, ob das eigene Kind mithalten kann oder ob es nicht langsam an der Zeit wäre, zum Beispiel auch einen Schwimmkurs zu besuchen. Hier ist es wichtig, Geduld zu haben und das Kind nicht unter Druck zu setzen.

Einige Punkte, die Eltern neben dem Gesundheitszustand des Kindes berücksichtigen sollten, sind aus meiner Sicht:
•    Kann sich das Kind von den Eltern für die Dauer der Kurseinheit trennen?
•    Ist es motorisch fit genug, um den Anweisungen des Trainers zu folgen?
•    Hat es Angst vor dem Wasser?

Bei einem allgemein ängstlichen Kind empfiehlt es sich, vor Kursbeginn regelmäßig das Schwimmbad zu besuchen, um es an die Umgebung, das Gefühl im Wasser und die Trainer zu gewöhnen. Dadurch wird der Schwimmbadbesuch zu einem positiven Erlebnis. Es ist auch ratsam, auf die Teilnehmerzahl im Schwimmkurs zu achten, damit der Trainer genügend Aufmerksamkeit für jedes Kind hat. Auf einen Schwimmlehrer sollten nicht mehr als 5 bis 6 Kinder kommen.

Mit Geduld, Spaß und Übung ans Wasser gewöhnen


Abschließend lässt sich sagen, dass mit Geduld, Spaß und regelmäßiger Übung jedes Kind positive Erfahrungen im Wasser sammeln. Eltern können so die Grundlagen für das Schwimmenlernen legen.

Dazu ein weiterer Tipp: Im Taubertsbergbad veranstalten wir in der Winter-Saison regelmäßig Kinderspiele-Nachmittage. Hier können sich Kinder spielerisch an das Wasser gewöhnen. Mehr dazu lesen Sie unter Kurse & Aktionen.
Nina Carevic-Huth vor einem Schwimmbecken

Über die AutorinNina Carevic-Huth

Nina Carevic-Huth arbeitet seit 2017 beim Mainzer Taubertsbergbad. Die gelernte medizinische Fachangestellte sieht man dort meist an der Kasse oder sonntags in der Traglufthalle beim Spielenachmittag, der in der Wintersaison einmal monatlich stattfindet. Sie ist Mutter eines Vierjährigen und hat ihr Kind erfolgreich ans Wasser gewöhnt. Ihre Erfahrungen möchte sie teilen und setzt sich für die Förderung einer frühen Wassergewöhnung ein.