Kategorien: Taubertsbergbad
07.08.2024

Schwimmen bei extremer Hitze: Worauf muss ich achten?

Strahlende Sonne, heiße Temperaturen, also ab ins kühle Nass. Gerade im Sommer verbringen viele den Tag im Freibad, um möglichst lange in der Sonne zu liegen. Mit einem beherzten Sprung ins Wasser kühlen sie sich ab und sonnen sich danach weiter. Also alles entspannt und angenehm. Oder doch nicht? Gerade bei sehr heißen Temperaturen bringt ein Schwimmbadbesuch viele Vorteile mit sich, es gilt es aber auch ein paar Risiken zu beachten, vor allem für Menschen mit gesundheitlichen Vorbelastungen. Welche, erklärt Massimo Lo-Surdo, Leiter Badbetrieb des Mainzer Taubertsbergbads.
Temperaturempfinden ist, zumindest bis zu einem gewissen Grad, individuell. Die eine kann gut mit Hitze, der andere nicht. Doch es gibt Grenzwerte, bei denen man vorsichtig sein und sich nicht zu lange in der Sonne aufhalten sollte. 
Familie am Beckenrand im Taubertsbergbad Mainz

Kreislaufbelastung und Kälteschock durch Temperaturunterschied

Ab wann spricht man von extremer Hitze? Das Bundesministerium für Gesundheit unterscheidet grundsätzlich zwei Warnstufen. Eine starke Wärmebelastung besteht dann, wenn die gefühlte Temperatur am frühen Nachmittag bei etwa 32°C oder darüber liegt. Überschreitet die gefühlte Temperatur einen Wert von 38°C, so wird vor einer extremen Wärmebelastung gewarnt.

Eine Warnung ist notwendig, weil einige Menschen bei extremer Hitze Kreislaufprobleme bekommen könnten. Im ersten Moment ist ein Sprung ins kalte Becken bei über 30 Grad Außentemperatur sehr verlockend und abkühlend – denn das Wasser bei uns im Taubertsbergbad hat eine Temperatur von ungefähr 24 Grad bzw. 26 bis 27 Grad im Nichtschwimmerbecken. Aber gerade, wenn der Körper vorher lange in der Hitze gelegen hat, sollte man sich bei diesem Temperaturunterschied lieber langsam und vorsichtig ins Wasser gleiten lassen.

Durch den starken Temperaturunterschied steigt der Blutdruck an und die Gefäße ziehen sich zusammen. Der Körper ist gewissermaßen „überrascht“ von dem kalten Wasser. In seltenen Fällen kann diese Kreislaufbelastung zu Schwindelgefühlen führen. Wäre die Wassertemperatur deutlicher niedriger als 20 Grad, kann im Extremfall sogar Gefahr für Leib und Leben bestehen. Einfacher Tipp: Bevor es ins Wasser geht, noch schnell kurz abduschen. So kann sich der Körper schrittweise auf die Temperaturunterschiede im Wasser einstellen. Ansonsten gelten für das Schwimmen bei Hitze die gleichen Regeln wie bei anderen Sportarten: Viel trinken und vor der Sonne schützen.

Gefahr durch Alkohol bei starker Hitze

Ein weiteres Risiko: Im Sommer haben einige das Verlangen, mit einem kühlen Bier oder anderen alkoholischen Getränken am Wasser zu sitzen. Man trinkt kurz aus und dann geht es ab ins erfrischende Wasser. Das ist aber keine gute Idee, denn durch die Hitze wird der Effekt des Alkohols und damit auch die Kreislaufbelastung verstärkt, denn durch den Alkohol weiten sich die Blutgefäße. Zusätzlich wird es durch die Wirkungen des Alkohols schwerer, Bewegungen zu koordinieren und sich über Wasser zu halten. Viele haben auch Probleme, die eigenen Fähigkeiten richtig einzuschätzen – im Wasser besonders gefährlich. Greifen Sie also lieber unbedingt zur Wasserflasche, um sich ausreichen zu hydrieren. Aus diesen Gründen ist die Nutzung des Taubertsbergbads für Personen, die unter Alkoholeinfluss stehen, nicht gestattet.
Das Freibadbecken des Taubertsbergbads Mainz mitten im Grünen

Bei Sonne Schatten suchen

Beim Sprung ins Wasser ist also Vorsicht geboten – und dann kommt auch das Risiko an Land hinzu: Der Sonnenstich. Sowohl beim Liegen als auch beim Schwimmen prallt die Sonne auf den Kopf, das Gehirn erwärmt sich. Die Folgen: Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber.

Sollte es zu den ersten Anzeichen eines Sonnenstichs kommen, gehen Sie sich am besten in den Schatten. Trinken Sie viel Wasser und kühlen Sie Ihren Kopf, zum Beispiel mit einem Kühlakku oder einem kalten Lappen. Eine einfache Lösung ist auch immer eine Kopfbedeckung, damit die Sonne nicht direkt auf den Kopf scheint. 

Angenehme Abkühlung trotz Risiko

Kreislaufbelastung, Sonnenstich, geweitete Gefäße... Sollte ich dann überhaupt bei extremer Hitze schwimmen gehen? Ja, auf jeden Fall! Trotz aller Risiken ist das Wasser im Sommer selbstverständlich eine angenehme Abkühlung und außerdem hält die Bewegung im kalten Wasser den Körper fit. Passen Sie nur ein bisschen auf sich auf, bleiben Sie nicht zu lange in der Sonne, trinken Sie genug und lassen Sie es langsam angehen.

Welche Vorteile Schwimmen allgemein für die Gesundheit hat, können Sie in unserem Artikel „Fünf Gründe, warum Schwimmen so gesund ist“ nachlesen.

Wenn Sie jetzt eine Abkühlung gebrauchen können, oder einfach Lust auf Bewegung im Wasser haben, besuchen Sie uns doch gerne im Mainzer Taubertsbergbad. Wir freuen uns auf Sie!
Massimo Lo-Surdo vor einem Schwimmbecken

Über den AutorMassimo Lo-Surdo


Massimo Lo-Surdo ist schon seit 2012 Teil des Teams beim Mainzer Taubertsbergbad. Der langjährige Meister für Bäderbetriebe, Saunameister und Schwimmtrainer ist ein echter Experte, was das Thema Schwimmen und Gesundheit angeht.